zurück zur Startseite

zurück zur Übersicht der B&TNL

Für das normale Betriebsaufkommen benötigte die B&TNL eigentlich keine großen Lokomotiven, aber die Waldbahnlokomotiven waren auf der Strecke nach Wabasca auch nicht ideal. Die Planungen zu dieser Strecke begannen 1907, die Inbetriebnahme erfolgte erst 1912. Aber im Jahr 1907 konnte man eine Mogul (also eine 2-6-0 oder 1C, je nachdem welche Bezeichnung einem geläufig ist) günstig erwerben.

Günstig erwerben - das war eine Packung von Bachmann mit quittengelben Fahrzeugen. Die 3 Personenwagen sind schon in den Farben der B&TNL lackiert, aber an die Lok habe ich mich länger nicht herangetraut. Nun ist es aber soweit. Lok und Tender sind eigenständige Fahrzeuge. Die Lok hat vorne eine Kupplungsattrappe am Kuhfänger und hinten eine Deichsel mit 2 Löchern. Der Tender hat vorne einen Zapfen für die Deichsel und hinten die typische Klauenkupplung. So sehen die Fahrzeuge "frisch aus der Packung" aus. Wie man am Staub erkennen kann lagerte das Modell wohl einige Zeit nicht in der Packung.

Da die B&TNL keine Drehscheiben oder Gleisdreicke hat, muss die Mogul auch mit dem Tender voraus fahren. Zur Sicherheit wird bei Dunkelheit ein Licht benötigt. Der Transport kann ja nicht eingestellt werden, nur weil es in Alberta dunkel wird. Leider hat die Lokomotive von Bachmann Railways kein Licht am Tender.

Die notwendige Laterne kann man kaufen, aber mit Porto und Verpackung aus dem Ausland geliefert kann das richtig teuer werden. Ich habe mich also entschlossen eine Laterne selbst zu bauen und mit einer LED auszustatten. Das sieht dann (unlackiert) so aus:

Bei genauem Hinsehen ist erkenntlich, dass ich das Tendergehäuse mit einer Öffnung vershen habe. Das hat den Grund, dass ich das Tendergehäuse separat lackieren möchte und im Nachhinein auch keine Laterne montieren und verkabeln möchte. Ich habe deshalb die Laterne fest auf das Chassis montiert.

Die Klebefläche der Laterne ist sehr klein, deshalb ist sie im Wesentlichen durch die beiden Holzklötzchen montiert und ausgerichtet. Aus einem Stückchen Kunststoff und etwas 0,5 mm Draht habe ich mit Säge, Bohrer und Feile das Laternengehäuse erstellt. Die LED ist mit Sekundenkleber befestigt und der benötigte Vorwiderstand ist auch gleich im Tender untergebracht.

Das Kabel wird dann auf die Unterseite durchgefädelt (klar, erst einmal die beiden 1,5 mm Löcher bohren) und an eine Steckverbindung angelötet, welche mit Stabilit Express angeklebt ist. Über der Steckverbindung ganz rechts unten sieht man den Zapfen für die Lok-Tender-Kupplung. Der gelbe Pfeil hat nichts mit dem spanischen Jakobsweg zu tun, sondern zeigt auf das Loch, durch welche eine Schraube das Tendergehäuse mit dem Chassis verbindet. Unter dem 2. Drehgestell ist die 2. Schraube. Das war es dann auch schon mit der kompletten Montage. Aber jetzt muss erst einmal die Lackierwerkstatt an die Arbeit.

So sieht es kurz vor Beginn des Einsatzes der Airbrush aus. Die entscheidende Herausforderung ist immer das Fixieren des Teils, um es von allen Seiten lackieren zu können.

Die Grundierung ist transparent, was mich nicht so sehr begeistert. Mein lokaler Farbenhändler hat leider keine andere Grundierung im Angebot, die für die Farben - die ich ebenfalls dort kaufe - geeignet ist. Da ich auf Farben bestehe, bei welchen man die Werkzeuge (weitestgehend) mit Wasser reinigen kann, reduziert sich die Auswahl vor Ort auf 1 Fabrikat.

Nun leuchtet es schon in B&TNL-blau statt in D&RGW-gelb:

Nach dem vollständigen Lackieren in blau habe ich schon etwas silber und braun ergänzt. Braune Kohle sieht zwar besser aus als blaue, aber am Ende kommt dann doch echte Kohle in den Tender. Das sieht dann so aus:

Man erkennt auch die hier schon gesteckte Verbindung zur Lok. Ich habe vorerst bewusst ein rot-schwarzes Kabel verwendet, damit ich die LED nicht falsch herum anschließe. Ich hätte vielleicht noch eine Diode in den Tender bauen sollen. Schräg von hinten sieht es so aus:

Bei Tag:

Und bei Nacht:

Und weil ich einfach nicht widerstehen konnte, ein BIld vom neuen Tender mit der noch unbearbeiteten Lok:

Bei der Lokomotive stehen 3 Arbeiten an: neu lackieren, Decoder einbauen und Frontlaterne wenn möglich auf LED umrüsten. Also fange ich mal an das Teil zu zerlegen. Das Führerhaus scheint nur geklipst zu sein, oder? Leider falsch, das sind keine Rastnasen, sondern Monatgehilfen, damit die Montage mit Kleber einfacher ist. Zum Glück ist es (wie immer bei Bachmann) schlecht geklebt. Auch die Verklebung zum Kessel ist eigentlich mangelhaft, kommt mir aber entgegen. Das Führerhaus kann nach oben abgezogen werden, sobald man die beiden gesteckten Teile (Pfeife und Sicherheitsventil) auf dem Dom entfernt hat.

Die Vorlaufachse muss entfernt werden und die hintere Deichsel stört, also kann sie auch erst einmal weg. Die beiden Schrauben habe ich wieder leicht eingedreht, so können sie nicht verloren gehen.

Um den Kuhfänger zu entfernen muss man zuerst auf beiden Seiten die Streben, die nur gesteckt sind, aushängen. Unten ist dann eine weitere Schraube zu lösen und das Teil kann nach vorne herausgezogen werden.

Eine weitere Schraube hält den gesamten Kesselaufbau vorne, hinten am Stehkessel ist nur eine Nase. Ich musste ganz leicht mit einem Schraubendreher nachhelfen und schon hat man das Fahrwerk solo vor sich.

Die Stromversorgung von den Rädern ist nur gesteckt, die kleine Platine dient nur zum Kontakt zum Motor und zur Frontlaterne, beides über Federkontakte.

Die Platine ist hinten angeschraubt und stützt sich vorne auf zwei Pfosten ab, die ich einfach abgesägt habe.

Ich baue einen vorhandenen Lenz LE130XF Decoder ein, auf Sound verzichte ich, da ich den Lautsprecher nicht im Tender haben möchte und es mir vorne dann doch zu eng erscheint. Der Decoder ist so breit wie die Platine. Wenn man die Platine kürzt, den Decoder anklebt und die Steckverbindung zu den Radkontakten anlötet, sollte das doch ganz einfach sein...

Das scheint alles soweit zu passen, nur kann es sein, dass bei der Montage die Decodereinheit auf die Schwungmasse drückt, deshalb klebe ich sicherheitshalber noch ein kleines Stück Platik ein.

Nun geht es an den Ersatz der Glühlampe durch eine LED. Zuerst habe ich die ganze "Laterneneinheit" ausgeklipst, was recht einfach ist, denn das Metallteil hält mit wenig Federspannung im Kessel. Zuvor müssen allerdings noch die Drähte im Kessel abgezwickt werden.

Dank schlechter Bachmann-Verklebung kann man den Rest dann leicht zerlegen.

Die Anschlüsse einer 3 mm LED werden so knapp wie möglich umgebogen, 2 Löcher à 1 mm gebohrt und das Ganze ist schnell eingesetzt. Das Anlöten der Anschlusslitzen inklusive Vorwiderstand und das Ummanteln mit Schrumpfschlauch ist dann schon deutlich schwieriger gewesen.

Aber mit Geduld geht es dann doch.

Zum Abschluss noch etwas Farbe und ein Test.

Nun wird es spannend, ob der Zusammenbau auf Anhieb funktioniert. Mit etwas Klebeband fixiere ich so gut es geht die elektrischen Verbindungen.

Leider ist es mir nicht gelungen die Sandfallrohre zu entfernen, was die Montage auch nicht erleichtert. Und die beiden Leitungen zur Frontlaterne liegen immer so, dass die Montage verunmöglicht wird. Man bräuchte eigentlich 4 statt 2 Hände und viel kleinere Finger...

Aber mit genügend Geduld und dem mentalen Beistand meiner geliebten Ehefrau gelingt es schließlich doch.

Selbst die Leitungen zum Tender liegen da, wo sie sein sollen.

Jetzt noch die Nagelprobe: fährt die Maschine und leuchten die Lichter entsprechend der Fahrtrichtung? Bevor es mit der B&TNL #7 weiter geht muss erst einmal die Teststrecke New Wildenrath erfolgreich befahren werden.

wird noch fortgesetzt...

zurück zur BTNL-Übersicht