Die Diesellokomotive #5 basiert auf einem Bausatz von KS-Modellbahnen und ebenfalls einer Roco V100 als Antrieb. Der Modellbau ist 99 Jahre später als bei der B&TNL. |
Die vorhandenen Dampflokomotiven der B&TNL waren den anfallenden Transportleistungen nicht mehr gewachsen und eine weitere Lokomotive sollte angeschafft werden. 1920 konnte Theresa eine Diesellokomotive von der KS Forest Railway erwerben. Die dort als #7005 bezeichnete Lokomotive wurde nicht mehr benötigt, da neue leistungsstärkere Maschinen angeschafft wurden.
15. Oktober 1920: Die Lokomotive kommt in Wabasca an.
16. Oktober 1920: Die 38 km lange Fahrt von Wabasca nach Red Earth Creek verläuft wie erwartet problemlos. Dort wird die Lokomotive in den nächsten Monaten komplett revidiert. Die Mannschaft macht sich auch gleich ans Werk.
Die Fahrwerksarbeiten am Roco-Fahrwerk sind für mich ziehmlich schwierig, gilt es doch mit der Bügelsäge und einer Feile das komplette Druckgussteil zu überarbeiten. Zuvor wird die V100 aber komplett zerlegt, geübt habe ich das ja schon bei der B&TNL #4.
Dann geht es an das Sägen und Feilen, nach 4 Stunden ist die Arbeit erledigt und die Bohrungen zum Anschrauben des Riffelblechumlaufs passen ebenfalls.
Naja, ein wenig Feinarbeit muss da noch folgen.
17. Oktober 1920: Während der Meister den Dieselmotors einer gründliche Inspektion unterzieht, muss sich sein Geselle um den Rahmen der Lokomotive kümmern.
Der erste Versuch nach Anleitung die 5 Messingteile mit einem 80W-Lötkolben zusammenzubringen scheitert kläglich. Einige Stunden später und einige Erfahrung reicher sind alle 5 Teile wieder (fast) im Lieferzustand. Ich baue nun stundenlang entsprechende Halterungen, damit die Teile sauber ausgerichtet und unverrückbar stehen und löte das Ganze nochmals mit der Flamme. Das Ergebnis sieht dann so aus:
Nun müssen "nur noch" die Bühnengeländer, die Trittbretthalter und die Griffstangen ergänzt werden. Für das Bühnengeländer liegt eine Schablone bei. Da diese aus Holz ist, löte ich es mit dem Lötkolben zusammen. Nach einer Stunde Vorrichtungsbau, kommt die Flamme zum Einsatz - und die Geländer sind montiert. Als nächstes kommen die Griffstangen dran, dazu muss ich die vorhandenen Bohrungen mit 0,8 mm wieder aufbohren, da sie durch den allerersten Lötversuch mit Zinn zugelaufen sind. Die Halterung zum Löten ist nun schon nach 30 Minuten fertig und es gelingt mir mit der Flamme die Griffstangen anzulöten, ohne dass sich etwas anderes wieder löst. Zu guter Letzt die Halterungen für die Trittbretter: vorverzinnen, mit einer metallischen Haarklammer fixieren, Lötwasser, kurzer Flammeneinsatz, sitzt.
Da die Lokomotive im rauhen Einsatz steht, wird mein Modell nicht im Zustand nach erfolgter Revision sein, sondern "wie im richtigen Leben" aussehen. Insofern bin ich einigermaßen mit dem Ergebnis zufrieden. Nur das Versäubern fehlt noch.
18. Oktober 1920: Die Mannschaft der B&TNL kommt gut voran mit den Arbeiten.
Dank der guten Bauanleitung mit farbigen Bildern ist der weitere Aufbau recht einfach. Ich bin aber in der Reihenfolge abgewichen und habe zuerst das Dach erstellt. Hier gilt es nur die beiden Hörner einzukleben. Danach kommt der Führerstand dran, 7 passgenaue Plastikteile und 2 Steuerräder - fertig. Eine weitere Ausgestaltung kann ich mir ja noch überlegen.
Das Führerhaus ist dann schon etwas schwieriger, zumal die beiden Türgriffe kleine, fummelige Teile sind. Das Einkleben der Türen gelingt mit Tesafilm und Sekundenkleber auf Anhieb. Der Tesafilm wird aber vor dem Zusammenkleben der 4 Wandteile wieder entfernt.
Die Gussteile der Motorhauben wollte ich mit Sekundenkleber zusammenfügen, was aber trotz sorgfältigem Reinigen und neuem Kleber nicht gelingt. Uhu plus ist dann die Lösung, dafür muss ich jetzt 24 Stunden warten.
22. Oktober 1920: So sieht die Lokomotive ohne Fahrgestell zur Zeit aus:
Was fehlt ist die Beleuchtung. Wie ich die SMD-LEDs in das vorhandene Lampengehäuse kurzschlussfrei bekommen soll ist mir noch ein großes Rätsel. Da werde ich mal eine Nacht darüber schlafen müssen, vielleicht erscheint mir im Traum eine gute Fee mit der richtigen Idee. Zuvor werde ich aber im Lokrahmen Platz für den Lautsprecher schaffen.
23. Oktober 1920: Heute war für die Mannschaft der B&TNL-Werkstatt sehr viel schleifen und Feinarbeit angesagt. Die Vorbauten werden niedrig sein, da der neue ESU-Dekoder der 5. Generation sehr klein ausfällt und der Lautsprecher wie schon beim Triebwagen zwischen den Drehgestellen montiert wird und nach unten abstrahlt. Das Führerhaus wurde noch mit Stabilit Express verstärkt, entgegen der Bauanleitung wurde auch der komplette Führerstand vor dem Lackieren fest eingeklebt. Damit haben die filigranen Plastikteile ausreichend Festigkeit. Die Werkstatt durfte nämlich schon zweimal gebrochene Teile wieder richten.
5. November 1920: Die Werkstatt hat soweit alle Vorabreiten erledigen können und heute wurden die ersten Teile grundiert.
6. November 1920: Das Fahrgestell ist mit Doppelklebeband auf einem Klotz befestigt, so dass ich es bequem halten kann, während die Spritzpistole die Farbe "neutralgrau" aufträgt. Beim Rahmen konnte ich auf das Klebeband verzichten. Auf alle Fälle sind Atemmaske und Handschuhe erforderlich. Die Vorbauten bekommen erst einmal weiße Farbe, um zu beurteilen, wo ggf. noch nachgearbeitet werden muss.
15. November 1920: Die Lackierarbeiten sind weitgehend erledigt. Jetzt muss als nächstes der Antrieb in Betrieb genommen werden.
16. November 1920: Der Betriebselektriker der B&TNL musste heute Überstunden einlegen. Die Platine der Roco-Lok war letztendlich zu groß. Anstelle eines einfachen Einsteckens des ESU Loksound 5, durfte er somit alles einzeln verkabeln und verlöten. Zuvor wurde allerdings die Platine provisorisch aufgeschraubt und der analoge Betrieb getestet. Anschließend wurden die grundlegenden Digitalfunktionen mit aufgesteckten Decoder in Betrieb genommen. Alles war gut, sollte nach dem Umbau etwas nicht funktionieren, dann hatte wohl der Elektriker etwas falsch gemacht. Nach 3 Stunden Fummelei war es dann endlich soweit:
Die Probefahrt verlief erfolgreich! Nur das Einstellen der unzähligen CVs wird wohl noch eine Herausforderung.
30. November 1920: Auch die mechanische Aufabreitung kommt langsam aber stetig voran.
12. Dezember 1920: Bei dem Versuch, Fahrwerk und Gehäuse zur Probe zu montieren, bin auch ein räumliches Problem gestoßen: Die Lichtkabel vom Gehäuse müssen recht kurz sein, also muss das Gehäuse dicht neben dem Fahrwerk liegen. Dann hat aber beim besten Willen kein Lötkolben mehr Platz. Aus diesem Grund habe ich eine Steckverbindung eingebaut.
Der gemeinsame Pluspol ist der mittlere Kontakt und eine rote und grüne Markierung (eine solche gibt es auch auf dem Stecker), zeigt wie es gesteckt sein muss, damit das Licht auch entsprechend der Fahrtrichtung brennt.
14. Dezember 1920: Heute ist das Gehäuse mit dem Fahrgestell zusammen gebaut worden. Anschließend habe ich die Fenster in das Führerhaus eingebaut. "Geklebt" wurden sie mit Klarlack. Jetzt muss ich erst einmal wieder warten bis der Lack trocken ist und die Fenster fest sind. In der Zwischenzeit kann sich das Werkstattteam mal um die Kupplungen kümmern...
19. Dezember 1920: Bei der Probefahrt hatte sich gezeigt, dass die beiden Bretter an den Sirnseiten der Lokomotive zu tief angebracht wurden. Die metallischen Halter waren nur ca. 0,5 mm über den Schienen - eindeutig zu wenig! In der Werkstatt wurde deshalb das Gehäuse höher gelegt. Dabei zeigte sich, dass dies auch den Einbau der Kupplung auf die richtige Höhe vereinfachen wird.
27. Dezember 1920: Die Kupplungen sind montiert, nun können die Probefahrten stattfinden und die Lokomotivführer geschult werden. Dabei kommt es vor allem auf das richtige Einstellen der Elektronik an, die bei dem Nachbau 99 Jahre später in die Lok eingebaut wurde. Das wird in einem separaten Kapitel beschrieben, da es unabhängig von der konkreten Lokomotive ist.